1460/20 Straßenbahnunfallschwerpunkte – Teil 1

Straßenbahnunfallschwerpunkte – Teil 1

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bereits seit einigen Jahren häufen sich die Beiträge in den Medien, die über Zusammenstöße zwischen Straßenbahnen und Passanten, Rad- und Autofahrern berichten. Nicht selten kommt es dabei zu schweren Verletzungen der Beteiligten. Ursächlich für diese Unfälle sind oft unüberschaubare oder unauffällige Schienenübergänge und der unverhältnismäßig lange Bremsweg einer Straßenbahn in Zusammenhang mit der Reaktionsdauer des Straßenbahnfahrers. Durch den geplanten Einsatz der extrem geräuscharmen Tramlinks ab 2021 kommt eine weitere Gefahrenquelle hinzu. Hier werden die anderen Verkehrsteilnehmer an unübersichtlichen Stellen keinen akustischen Hinweis auf eine herannahende Bahn vernehmen können.

Es wird daher um Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:

  1. Wie viele Straßenbahnunfälle sind in den letzten 5 Jahren in der Stadt Erfurt an welcher Stelle und aufgrund welcher Ursache erfolgt?
  2. Welche Kosten in welcher Höhe sind jeweils durch die jeweiligen Unfälle entstanden und wie wurden diese finanziert?

Mit freundlichen Grüßen

Saschs Schlösser

Antwort des Oberbürgermeisters

Sehr geehrter Herr Schlösser,

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Wie viele Straßenbahnunfälle sind in den letzten 5 Jahren in der Stadt Erfurt an welcher Stelle und aufgrund welcher Ursache erfolgt? Anhand der beigefügten Tabelle wird für den Zeitraum 2015 bis 2019 das Unfallgeschehen mit Straßenbahnen aufgezeigt.

Unfallschwerpunkte der vergangenen Jahre:

  • Bereich Andreasstraße

Haltestelle Webergasse/Andreaskirche

  • Bereich Nordhäuser Straße

Kreuzung Erhard-Etzlaub-Straße

  • Friedrich-Ebert-Straße
  • Windthorststraße

Kreuzung Damaschkestraße/

Böcklinstraße bzw. Friedrich-List-Straße

  • Bereich Johannesstraße

Einmündung Gotthardtstraße

Haltestelle Boyneburgufer

  • Schillerstraße
  • Bereich Kaffeetrichter/Richard-Eiling-Straße
  • Überfahrt Richard-Hegelmann-Straße
  • Überfahrt Haarbergstraße
  • Bereich Leipziger Straße

Einmündung Am Alten Nordhäuser Bahnhof

Einmündung Greifswalder Straße

Einmündung Bautzener Weg

Kreuzung Magdeburger Allee/Eislebener Straße

  • Marcel-Breuer-Ring/Walter-Gropius-Straße
  • Haltestelle Vilniuser Straße
  • Haltestelle Rieth

Die Auswertung der Unfälle erfolgt in einer regelmäßig stattfindenden städtischen Unfallkommission. Diese Unfallkommission setzt sich zusammen aus Vertretern der Polizei, der Erfurter Verkehrsbetriebe AG sowie des Bürgeramtes und des Tiefbau- und Verkehrsamtes. Als häufigste Unfallursachen bei Unfällen mit Personen konnte Unaufmerksamkeit von Fußgängern und Radfahrern, Fußgänger unter Einfluss von Alkohol sowie die Nichtbeachtung von Rot zeigenden Lichtsignalanlagen, Wechselblinkern an Bahnübergängen oder Warnschildern ausgemacht werden. Unfälle mit anderen Kraftfahrzeugen rühren häufig aus der Nichtbeachtung der Lichtsignalanlagen, dem verkehrswidrigen Wenden oder Abbiegen, gesundheitlichen Problemen der Fahrzeugführer, der Missachtung der Vorfahrtsregelung oder allgemeiner Unachtsamkeit.

2. Welche Kosten in welcher Höhe sind jeweils durch die jeweiligen Unfällen entstanden und wie wurden diese finanziert?

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 waren jährlich durchschnittlich 330.000 Euro Reparaturaufwendungen nötig, um die Schäden durch Verkehrsunfälle zu beheben. Die Finanzierung erfolgt, je nach Schuldfrage, über die jeweiligen Fahrzeugversicherungen.

Mit freundlichen Grüßen

A. Bausewein

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