Grundversorgung am Roten Berg gefährdet

In Erfurt schließt am 16. Januar der REWE-Supermarkt am Roten Berg. „Kein Problem!“, meint sinngemäß Tobias Knoblich, Oberbürgermeister Bauseweins linke Hand von bei der Stadtentwicklung. Denn immerhin gibt’s ja noch den kleinen Norma-Laden, in denen sich dann die 7.000 Einwohner des Wohngebiets Roter Berg in Corona-Zeiten ersatzweise drängeln müssen.
 
Wir sehen das natürlich anders – und das ist nicht nur eine Frage des Gedränges. Für uns ist es vor allem eine Frage der Tendenz, unter der das Wohngebiet Roter Berg seit mehreren Jahren leidet. Die zeigt nämlich leider nicht nach oben:
 
Das Viertel verarmt. Daran ist auch die gezielte Ansiedlung vieler Migranten seit Beginn der Asylkrise durch die Landes- und Stadtpolitik der Altparteien Schuld. Ganze Blöcke sind mit ihnen belegt worden. Anwohner des ‚Giraffenhauses‘ schilderten uns bereits 2018, dass das Sozialverhalten der Neubewohner zum Teil zu wünschen übrig lässt. Alteinwohner sind eingeschüchtert und werden nachts in der Ruhe gestört. Es gibt Probleme mit der Ordnung und Sicherheit. Die Konsequenz ist logisch: Wer es sich leisten kann, überlegt zumindest wegzuziehen. Einige tun es auch.
 
Der Wandel eines Viertels, der erst zu weiterer Verarmung und in der Folge zu Kaufkraftverlust und sozialen Problemen führt, wird auch von einem Einzelhandelskonzern wahrgenommen und in Investitionsrechnungen berücksichtigt. Auch wenn es REWE niemals zugeben würde, weil man viel zu sehr mit der etablierten Politik z.B. mit einer „Vielfalt und Toleranz“- Kampagne gemeinsame Sache macht: Die oben beschriebene Entwicklung des Roten Bergs kann eine wesentliche Ursache dafür sein, dass Rewe nun entschieden hat, sich aus dem Viertel zurückzuziehen. Denn bei allem Toleranzgefasel geht es Konzernen wie REWE nur soweit um ‚die Gesellschaft‘, wie man mit ihr Geld verdienen kann. Diese Konzerne tragen erst jede gesellschaftliche Änderung mit, auch wenn sie noch so zerstörerisch ist. Später ziehen sie sich dann einfach aus den Gegenden zurück, wenn diese für sie nicht mehr attraktiv sind. Zurückgelassen werden die Bürger, die vorher von Parteien, Medien und Wirtschaft getäuscht wurden.
 
Wenn man das alles ernsthaft verhindern will, muss man diesen Prozess frühzeitig erkennen und beenden. Niemand aber steht so konsequent für den Umwandlungsprozess, der den Roten Berg erfasst hat, wie die politischen Verantwortlichen in Stadt, Land und Bund, in Wirtschaft, Gewerkschaften und den Kirchen. Und die werden auch nicht an ihre Einstellung ändern, denn die negativen Auswirkungen treffen ja vor allem erst mal einzelne Regionen – wie eben in Erfurt den Roten Berg. Ändern können das deshalb nur die Bürger selbst, wenn sie sich nicht von Tanz- oder Kochshows im Fernsehen, von wohlklingenden Phrasen der Altparteien und von der Propaganda in den Medien einwickeln lassen. Wir stehen für die Trendwende jedenfalls gerne hilfreich zur Seite.

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