Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am Wüsten- und Urwaldhaus Danakil auf der EGA gefriert Wasser an der Außenseite zu einer sehr dicken Eisschicht mit meterlangen Eiszapfen. Die enorme Eisschicht deutet darauf hin, dass das Gehäuse des ganzjährig betriebenen Danakil-Hauses eine schlichte Fehlkonstruktion ist. Die Wärme innerhalb des Danakil-Hauses scheint in enormer Menge aus dem Gebäude zu strahlen und bringt damit den Schnee auf dem Dach zum Schmelzen. Als neu errichtete Anlage müsste diese über eine ausreichende Dämmung verfügen, die die Wärme im Hausinneren behält. Eine ausreichende Dämmung besteht offensichtlich nicht.
Es wird daher um Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:
- Aufgrund welcher Ursache ist am Wüsten- und Urwaldhaus Danakil auf der EGA die dicke Eisschicht entstanden?
- Sollte der Frost unter anderem aufgrund einer Fehlkonstruktion der Anlage und/oder fehlenden Dämmung zurückzuführen sein, warum wurden die Verantwortlichen nicht bereits während der Planung auf die fehlende Dämmung aufmerksam, wann wird die Dämmung ausgebessert und entstehen der Stadt Erfurt hierdurch Schadensersatzansprüche?
- Welche Schäden sind am Wüsten- und Urwaldhaus Danakil infolge des Frostes zu erwarten und wer trägt die Kosten der Schadensbeseitigung?
Sascha Schlösser
Antwort der Stadtverwaltung
Sehr geehrter Herr Schlösser,
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
1. Aufgrund welcher Ursache ist am Wüsten- und Urwaldhaus Danakil auf der EGA die dicke Eisschicht entstanden?
Die Vereisung wurde durch eine Extremwetterlage (letztmalig vergleichbar im egapark in 2010) hervorgerufen. Dauerschneefall mit den daraus folgen-den Schneehöhen, Tauwechsel und sehr starker Frost (bis -25 Grad), über einen längeren Zeitraum mit zweistelligen Minusgraden, kommen in der aufgetre-tenen Konstellation kaum gemeinsam vor. Diese Wettersituation hat die Dachrinne sukzessive vereisen und anschließend das Tauwasser über die Rinne treten lassen. Durch die extremen Frost-temperaturen waren die Bedingungen für die Eiszapfenbildung gegeben.
2. Sollte der Frost unter anderem aufgrund einer Fehlkonstruktion der Anlage und/oder fehlenden Dämmung zurückzuführen sein, warum wurden die Verantwortlichen nicht bereits während der Planung auf die fehlende Dämmung aufmerksam, wann wird die Dämmung ausgebessert und entstehen der Stadt Erfurt hierdurch Schadensersatzansprüche?
Die Ursachen dafür liegen nicht in einer fehlenden Dämmung, sondern in den unter zu Frage 1 genannten extremen Witterungsbedingungen.
3. Welche Schäden sind am Wüsten- und Urwaldhaus Danakil infolge des Frostes zu erwarten und wer trägt die Kosten der Schadensbeseitigung?
Aktuell erfolgt die Erfassung von Schäden. Die Gesellschaft prüft im Weiteren, ob die Fachplaner oder die bauausführende Firma für die Übernahme der Kosten belangt werden können. Derzeit werden im Gewerk Stahl- und Glaskonstruktion Restleistungen für den Abschluss der Baumaßnahme erbracht. In diesem Zusammenhang wurden die Planer aufgefordert, Maßnahmen zu benennen, die bis zum Ende der Baumaßnahme ausgeführt werden können, um diese Vereisung künftig zu verhindern. Hierbei ist aktuell eine Begleitheizung für Dachrinnen im Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
A. Bausewein